Windturbinen erzeugen während des Betriebes Schall (Lärm), der in Abhängigkeit von Entfernung, Windrichtung und Windstärke hörbar ist. Die Folge sind Schlafstörungen und die Beeinträchtigung der Lebensqualität.
Zusätzlich zum pulsierenden hörbaren Schall – dessen Emissionen sehr belastend sein können, aber zumindest in der einschlägigen Schutzvorschrift “TA Lärm” ansatzweise berücksichtigt werden und teilweise schallreduzierende Auflagen erfordern – erzeugen Windkraftanlagen Infraschall, der nicht gehört werden, aber dennoch auf den Körper wirken kann.
Infraschall ist ein normaler Bestandteil unserer Umwelt und wird oft zusammen mit niederfrequentem Hörschall emittiert. Natürliche Quellen sind z.B. Meeresbrandung oder Wind als solcher. Diese Emissionen sind unproblematisch, da sie als niederfrequentes Rauschen auftreten und keine ausgeprägten periodischen Teile enthalten. Neben dem natürlichen Infraschall wurden durch die technische Zivilisation zahlreiche künstliche Infraschall-Generatoren geschaffen. Dazu gehören der Straßenverkehr, Flugzeugtriebwerke, Industriemaschinen oder vibrierende Haushaltstechnik (z. B. Kühlschrank).
Der Infraschall aus Windenergieanlagen unterscheidet sich von diesen Quellen, da er in Form rhythmischer Pulse mit sog. “Peaks” auftritt. Diese Spezifika können bei empfindlichen Menschen weit unterhalb der Hör- oder Wahrnehmungsschwelle Gesundheits-störungen auslösen. Die Betroffenen entwickeln ein unspezifisches Symptombild, das Ärzte erst allmählich zuzuordnen lernen. Die primäre Wirkung besteht in Schlaf- und Konzentrationsstörungen, verringerter Atemfrequenz, Angst- und Schwindelanfällen bis hin zu Tinnitus und Kopfschmerzen. Bei Langzeiteinwirkung kann im Gehirn eine permanente Alarmsituation entstehen, die durch den Anstieg des Stresshormons Cortisol nachweisbar ist. Sie führt zu psychischer Labilität und messbaren körperlichen Reaktionen mit unterschiedlichem Gewicht (Blutdruckanstieg, Infarktrisiko etc.). Die relevanten Spektren im tiefen Frequenzbereich werden nach derzeitiger Rechtslage weder gemessen noch berücksichtigt. Erste Laborversuche haben zudem gezeigt, dass dem Infraschall ausgesetzte Herzmuskelstränge durch die Beschallung eine Veränderung der Gewebestruktur und damit einhergehend eine bis zu 20% verringerte Leistungsfähigkeit aufwiesen.